Erektionsstörungen – Erektile Dysfunktion – Potenzstörungen - ED


Potenzstörungen kommen in jedem Alter vor, nehmen aber exponentiell ab dem 40. Lebensjahr zu, so dass etwa 30 % der 60Jährigen und etwa 50 % der 70Jährigen davon betroffen sind. 

Die Ursachen lassen sich in funktionelle/psychische Ursachen und organische Ursachen unterteilen.

Psychische/funktionelle Ursachen sind z.B. Versagensängste,  Hier besteht ein erhöhter Tonus des Sympathikus und eine erhöhte Ausschüttung der Hormone Adrenalin und Noradrenalin. Diese werden in Expertenkreisen auch als „Erektionskiller“ bezeichnet.

Organische Ursachen sind z.B. Durchblutungs- oder Abflussstörungen (venöses Leck/Schwellkörperinsuffizienz).

Weiterin werden Erektionsstörungen durch Hormonstörungen wie Testosteronmangel (Hypogonadismus) oder eine Überproduktion des Prolaktins (Hyperprolaktinämie) ausgelöst.

Potenzstörungen können der erste Hinweis auf eine Gefäßerkrankung sei, deren Folge ein Herzinfarkt oder auch ein Schlaganfall sein können. Deshalb sollte bei einer erektilen Dysfunktion immer eine genaue Diagnostik der Ursachen erfolgen.

Therapieoptionen bei erektiler Dysfunktion

Die therapeutischen Optionen der Erektionsstörung orientieren sich nach den Ergebnissen der Diagnostik.

 Prinzipiell kommen folgende Optionen in Betracht:


Während Vakuumtherapie und und operative Maßnahmen wie die Implantation einer Schwellkörpeprothese das Ende der therapeutischen Kaskade bei Potenzstörungen darstellen, ist die niederenergetische Stosswellentherapie des Penis eine nicht invasive Therapie.

Weiterhin hat die Magnetfeldtherapie sehr positive Auswirkungen auf den Beckenboden und die Erektion.

Therapieoption bei erektiler Dysfunktion

Potenzstäbchen (Alternative zu Injektion in die Schwellkörper)

=  lokale (topische bzw transurethrale) Therapie mit Alprostadil


Die Handelsnamen sind Viridal oder MUSE. Eine Anleitung erklärt zum Beispiel Frau Dr. Elia Bragagna im Video in deutscher Sprache unter https://www.youtube.com/watch?v=3_U7hMvonhI. (keine Haftung für externe Inhalte).  Sollte eine ärztliche Anleitung in unserer Praxis gewünscht sein, dann st dies selbstverständlich möglich. Die Kosten von €72,38  werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen.

Das Medikament muss zuvor von Ihnen in der Apotheke abgeholt und zum Termin mitgebracht werden.

Therapieoption bei erektiler Dysfunktion

Schwellkörper-Autoinjektionstherapie mit vasoaktiven Substanzen



Injektion von Alprostadil in die Schwellkörper - eine Anleitung finden Sie bei unserem geschätzten Kollegen Prof. Nick Brook https://www.eastwesturology.com.au/impotence oder auch in diversen anderen Videos bei der Suche nach Videos über "Caverject" oder "Skat-Injektion". 

(keine Haftung für externe Inhalte). Auf Wunsch kann eine Anleitung durch einen unserer Ärzte erfolgen. Die Kosten von € 81,76  werden zumindest von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Zusätzlich wird auf Privatrezept die Substanz Caverject Impuls 2 Ampullen zu je 10 µg (Kosten ca. 45 € (Stand 1.6.24)) verordnet. Die aktuellen Preise kann Ihnen Ihre Apotheke mitteilen. Eine Gebrauchsinformation finden Sie hier.  Das Medikament muss zuvor von Ihnen in der Apotheke abgeholt und zum Termin mitgebracht werden.

https://labeling.pfizer.com/ShowLabeling.aspx?id=1892 (keine Haftung für externe Inhalte).

Sollte eine Anleitung bei uns gewünscht sein, dann brauchen wir von Ihnen die ausgefüllte Einwilligungserklärung -> Formulare und Downloads

Therapieoption bei erektiler Dysfunktion

Schwellkörperprothesen



Eine Schwellkörperprothese, auch als Penisprothese bezeichnet, ist eine medizinische Vorrichtung, die in den Penis eingesetzt wird, um Männern mit erektiler Dysfunktion (ED) zu helfen. Sie wird empfohlen, wenn andere Behandlungsoptionen nicht wirksam sind. Die Prothesen sind von aussen nicht sichtbar. Die Kosten für die Implantation werden von den Krankenkassen übernommen.


Arten von Schwellkörperprothesen:

1. Aufpumpbare Prothesen: Diese bestehen aus zwei aufblasbaren Zylindern, einer Pumpe und einem Flüssigkeitsreservoir. Die Pumpe wird in den Hodensack eingesetzt und ermöglicht es, die Zylinder bei Bedarf aufzupumpen und eine Erektion zu erzeugen.

2. Halbsteife (formbare) Prothesen: Diese bestehen aus biegsamen Stäben, die den Penis dauerhaft fest, aber biegbar machen. Sie können manuell in die gewünschte Position gebracht werden.


Vorteile einer Schwellkörperprothese:

- Sie bietet eine zuverlässige und langanhaltende Lösung für erektile Dysfunktion.

- Die meisten Männer und ihre Partner berichten über eine hohe Zufriedenheit nach der Operation.

- Die aufblasbaren Prothesen ermöglichen eine natürliche Erektion und eine diskrete, nicht-erektile Position.


Was Sie erwarten können:

- Die Implantation einer Schwellkörperprothese ist ein chirurgischer Eingriff, der in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt wird.

- Nach der Operation ist eine Erholungszeit von einigen Wochen erforderlich.

- Es besteht ein geringes Risiko für Komplikationen wie Infektionen oder mechanische Probleme mit der Prothese.


Fabrikate:

Ein der innovativsten Hersteller für urogenitale Prothesen ist die Firma ZSI aus Genf (Schweiz).


Einfluss von Hormonstörungen, Vitaminmangel und Diabetes auf die Erektion 

Testosteron - Schilddrüse - Prolaktin - Vitamin D


Testosteronmangel - Hypogonadismus


Testosteron ist das wichtigste Steroidhormon für die männliche Sexualität. Eine besondere Rolle spielt es für die Erektion, die Libido und für Ejakulation-Orgasmus. Weitere wichtige Funktionen des Testoserons erläuern wie hier.

Durch verschiedene Studien ist belegt, dass die Erektion durch Serum-Testosteronwerte unter 3,0-3,5 ng/ml (10,4-12,0 nmol/l) negativ beeinflusst werden kann.  20-30 % aller Männer mit Erektionsstörungen weisen nach Studienlage einen Testosteronmangel auf.

In jedem Falle kommt bei laborchemisch zweimal bewiesenen Testosteron-Werten von unter 3,0-3,5 ng/ml (10,4 – 12,0 nmol/l) ein Versuch einer Testosteronsubstitution Sinn über einen Zeitraum von 3-6 Monaten in Frage, um festzustellen, ob sich durch eine Anhebung des Testosterons die Erektionsstörung oder zumindest die Wirksamkeit der Medikamente für die Erektion ( z.B. PDE 5 Hemmer) verbessert 

Literatur:

Buvat, J et al: From which serum Testosterone Level should we add testosterone therapy to men with ED non responding to PDE 5 inhibitors alone? A double blind placebo-controlled trial of testosterone gel addition to men not responding to tadalafil once a day J Sex Med. 2011 8(1):284-93)



Auswirkungen eines Testosteronmangels bei Männern:

1. Sexuelle Probleme: Ein niedriger Testosteronspiegel kann zu erektile Dysfunktion, geringer Libido (Sexualtrieb) und Problemen mit der Ejakulation führen.

2. Veränderungen im Körperbau: Testosteron beeinflusst die Muskelmasse und die Fettverteilung im Körper. Ein Mangel kann zu Muskelschwund, vermindertem Knochenmineraldichte und einem Anstieg des Körperfetts führen.

3. Mood-Swings und emotionale Veränderungen: Ein niedriger Testosteronspiegel kann mit Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depressionen und einer generellen Abnahme des Wohlbefindens in Verbindung gebracht werden.

4. Ermüdung und Energiemangel: Testosteron beeinflusst auch die Energielevel. Ein Mangel kann zu Müdigkeit, verminderter Ausdauer und einem allgemeinen Energiemangel führen.

5. Schlafstörungen: Veränderungen im Testosteronspiegel können den Schlaf beeinflussen, was zu Schlaflosigkeit oder anderen Schlafstörungen führen kann.

6. Kognitive Beeinträchtigungen: Ein niedriger Testosteronspiegel wurde mit kognitiven Beeinträchtigungen, einschließlich Gedächtnisproblemen und Konzentrationsstörungen, in Verbindung gebracht.

Infos zu Testosteron

Schilddrüsenerkrankungen:

Sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) als auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann sowohl zu Erektionsstörungen als auch zu Ejakulationsstörungen führen.  Zur Diagnostik bezüglich Schilddrüsenstörungen wird zunächst durch eine Laborbestimmung (Blutentnahme) des Serum-TSH (Thyroid Stimulierendes Hormon) überprüft. 

Ist das TSH verändert werden zunächst weitere Parameter wie FT3 und FT4 zu einer genaueren Spezifikation bestimmt. Gegebenenfalls erfolgt dann im Verlauf eine Bestimmung der Schilddrüsenantikörper sowie eine Schilddrüsenszintigraphie und Sonographie zur weiteren Detailabklärung.

Durch eine entsprechende Behandlung, kann sich eine Sexualstörung wieder deutlich verbessern, vorausgesetzt, dass keine weiteren anderen, für die Erektionsstörung ursächlichen Faktoren eine Rolle spielen.


Vitamin D - Mangel:

Vitamin D, auch „Sonnenschein-Vitamin“ genannt, ist ein sehr wichtiger Nährstoff für die generelle Gesundheit. Einige Studien weisen darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D dazu führen kann, dass häufiger Erektionsstörungen auftreten.

Vitamin D hilft dem Körper, Kalzium zu verarbeiten und die Knochen zu stärken. Es ist aber auch essentiell für Nerven, Muskulatur und Immunsystem. Der Körper produziert Vitamin D, wenn die Haut Sonnenstrahlen ausgesetzt ist. Vitamin D ist auch in einigen Nahrungsmitteln enthalten, etwa in Fisch und angereicherten Müslis. Einige Menschen nehmen Vitamin-D-Supplemente ein. Von einem Mangel an Vitamin D spricht man normalerweise, wenn der Wert unter 20 ng/mL liegt. In einer wissenschaftlichen Studie wurde der Verdacht erhärtet, dass ein Mangel an Vitamin D zu Erektionsstörungen führen kann. Man vermutet, dass durch den Mangel Blutgefäße „verletzt“ werden können – insbesondere die im Penis. Dies kann Arteriosklerose – eine Verengung der Arterien durch Ablagerungen – nach sich ziehen. Und dies wiederum hat zur Folge, dass während der sexuellen Erregung nicht mehr genügend Blut in den Penis hineinfließen kann.


In einer US Studie an 3390 Männern über 20 Jahre zeigte sich jetzt, dass Erektionsstörungen auch mit einem erniedrigten Vitamin D Spiegeln korrelieren und zwar unabhängig von den genannten kardiovaskulären Risikofaktoren.


NO (Niedrig Nitric Oxide Stickstoffmonoxid), das wichtig ist, um Erektionen zu haben, wird bei Vitamin-D-Mangel nur reduziert im Penis gebildet. Sicherlich besteht da noch ein Bedarf an weiteren wissenschaftlichen Studien. Es ist aber auf alle Fälle ratsam, bei Erektionsstörungen seinen Vitamin-D-Level bestimmen zu lassen und bei einem Mangel therapeutisch zu substituieren. --> Mehr Informationen zu Vitamin D


Infos zu Vitamin D
Produkte und Zusatzstoffe mit Wirkung auf den Hormonhaushalt Schadstoffe in der Nahrung ToxFox gesundes Leben

Produkte und Zusatzstoffe mit Wirkung auf den Hormonhaushalt


In vielen Alltagsprodukten befunden sich Zusatzstoffe, die den Köper negativ beeinträchtigen oder sogar schädigen. Auch als Arzt ist es schwer möglich hier hier einen Überblick zu bekommen bzw. diesen zu behalten. Die kostenlose App "Tox Fox" des Bundes für Umwelt und Natur Deutschland (B.U.N.D.) für Android oder iOS hilft hier schnell und unkompliziert. 

Zur Tox Fox Webseite des B.U.N.D.

PSYCHISCH/FUNKTIONELLE URSACHEN EINER EREKTILEN DYSKUNKTION

Die nicht-organischen Störungen der Potenz und Libido werden auch mit dem Begriff Begriff "funktionelle Impotenz" (synonym psychische Impotenz) bezeichnet. Hierzu gehören:

 

  1. Ständige berufliche oder private Überforderung (steady high Stresslevel) mit chronischer Überaktivierung des sympathischen Nervensystems und erhöhten Noradrenalin- und Adrenalinspiegeln.
  2. Partnerschaftsprobleme
  3. Generelle Beziehungsprobleme
  4. Psychosexuelle Entwicklungsstörungen
  5. sexueller Missbrauch

 

Für ein sorgenfreies Liebesleben ist es wichtig die verschiedenen Störfaktoren aufzudecken und aktiv anzugehen.

In unserer Leistungsgesellschaft sind die häufigsten Ursachen für funktionelle (psychische) Störungen der Erektion Stress und darauf basierende Versagensängste im Bett. 

Beides geht mit einer gesteigerten Aktivierung des sympathischen Nervensystems einher. Dies bewirkt eine erhöhte Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin, welche eine Erektion verhindern bzw. eine bereits eingetretene Erektion wieder abbrechen lassen.


Hier muss man den betroffenen Paaren auch deutlich vor Augen führen, dass Sex von Körper und Seele auch Energie fordert. Arbeitet “Mann” täglich 10-12 Stunden, womöglich auch noch am Wochenende, ist es nicht verwunderlich, dass “Er” nicht mehr allzu leistungsfähig ist. Sex erfordert stressfreie Ruhezeiten und Muse, dies gilt für beide Partner. Wenn man alle Energie im Beruf, Hobbies und anderen Dingen lässt, dann ist für das Liebesleben schlicht und einfach nichts übrig.

Ähnliches gilt auch für Frauen. Hier äußert sich der "Burnout" in sexueller Unlust, in Erregbarkeitsstörungen oder in Dyspareunie (Schmerzen beim Koitus).


Hyperprolaktinämie:

Eine Erhöhung des Prolaktins im Blut beeinflusst die Erektion über zwei verschiedene Mechanismen:

1) Ein erhöhtes Prolaktin kann durch hormonelle Regulationsmechanismen zu einem Testosteronmangel (Hypogonadismus) führen 

2) Prolaktin hemmt direkt die Relaxationsfähigkeit der Schwellkörpermuskulatur und bewirkt dadurch einen erhöhten venösen Abfluss (venöses Leck, venous Leakage) begünstigt.


Hyperprolaktinämien können einerseits durch gutartige Tumore der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), so genannte Prolaktinome (Mikro-/Makroprolaktinome) oder aber medikamentös als Folge einer Medikamentennebenwirkung ausgelöst werden. 

Besonders Metoclopramid führt durch seine Wirkung als Dopaminantagonist zu einer Erhöhung des Prolaktinspiegels (Hyperprolaktinämie). 

Weitere mögliche medikamentöse Auslöser sind:

• Neuroleptika (z.B. Risperidon)

• Antidepressiva (u.a. Trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, SSRI)

Bei medikamentös induzierten Hyperprolaktinämien hilft oft schon ein Wechsel des Medikamentes. Bei durch Mikro- oder Makroprolaktinom induzierten Hyperprolaktinämien führt eine Behandlung mit Prolaktinhemmern (Prolaktininhibitoren) meist innerhalb von 2-3 Monaten zu einer deutlichen Verbesserung der Erektionsfähigkeit führen.


Auf Wunsch können wir Ihren Prolaktinspiegel bestimmen.


Wir haben bei Ihnen einen leicht erhöhten Prolaktinspiegel festgestellt? Hier finden Sie unsere Checkliste zur Hyperprolaktinämie.

Lassen Sie uns diese bitte vor einer möglichen Kontrollen zukommen.


Einfluss von Prostataerkrankungen auf die Erektion


Zu den wichtigen Erkrankungen der Prostata gehöhren die BPH, auch als Prostataadenom oder Benigne Prostatahyperplasie bekannt und das Prostatakarziom (Prostatakrebs).

Durch zahlreiche Publikationen ist belegt dass Männer mit Prostataerkrankungen signifikant häufiger Erektionsstörungen bekommen als gleichaltrige Männer ohne Prostataprobleme.


BPH

Bei Männern kommt es im Laufe der Jahre zu einem Wachstum der Prostata. Etwa 40% der Männer entwickeln Beschweerden, die aus diesem Wachstum resultieren. Die Beschwerden sind beispielsweise gehäuftes nächtliches Urinieren (Nykturie), abgeschwächter Urinstrahl, Restharnbildung, starker Drang zum Urinieren (Urge) bis hin zur Inkontinenz (Urgeinkontinenz).

Eine Vielzahl von Studien hat nun gezeigt, dass zwischen 50 und 70 % aller Männer mit Prostatabeschwerden ebenfalls an Erektionsstörungen leiden.


LITERATUR:

Hoesl CE et al, :Erectile dysfunction (ED) is prevalent, bothersome and underdiagnosed in patients consulting urologists for benign prostatic syndrome (BPS). Eur Urol 2005, 47, 511-517 und Gacci M et al: Critical analysis of the relationship between sexual dysfunctions and lower urinary tract symptoms due to benign prostatic hyperplasia. Eur Urol. 2011 ;60(4):809-25)


Gründe für das gemeinsame Auftreten von Prostatabeschwerden und Erektionsstörungen

siehe Abbildung "Faktoren BPH und erektile Dysfunktion"

Ursächlich hierfür sind vier verschiedene Faktoren, welche beiden Erkrankungen gemeinsam sind:

  1. Abnahme der Stickoxid (NO) und cGMP Produktion
  2. Erhöhte Aktivität der RhoA Kinase
  3. Erhöhte Tonisierung/Aktivität des sympathischen Nervensystems mit erhöhter Konzentration und Aktivität der Alpha Rezeptoren und erhöhter Adrenalin-/Noradrenalinfreisetzung
  4. Arteriosklerose der die Prostata und Harnblase versorgenden Beckenarterien mit chronischer Sauerstoffunterversorgung


Probleme bei der Behandlung der BPH:

Die häufig angewandten 5 alpha Reduktase Inhibitoren führen teilweise zu Sexualproblemen insbesondere zu Libido-/Erektions-und Ejakulationsstörungen.

Alpha-Blocker führen teilweise zu einem reversiblen Ejakulationsverlust (so genannter trockener Orgasmus).

Transurethrale Operationen der Prostata wie die transurethrale Elektroresektion der Prostata (TUR-P) führen häufig zu einer retrograden Ejakulation. Erektionsstörungen werden durch die Operationen selten verursacht. Gleiches gilt für die Laser-Operationen der Prostata: TULEP-/ Holmium-und Greenlight Laser

Prostatakarzinom- Prostatakrebs

Während das Prostatakarzinom per se wenig Einfluss auf Erektion und Ejakulation hat führt seine Behandlung in der Mehrzahl der Fälle zu erheblichen Erektionsstörungen, häufig auch zu einem Ejakulationsverlust sowie einem Verlust der Libido, wenn eine hormonelle Behandlung mit Testosteronentzug erfolgen muss.


Hormonentzug (Testosteronentzug, synonym Androgendeprivation) 

Nahezu alle Patienten, welche sich einem sogenannten Hormonentzug unterziehen müssen, bekommen innerhalb der nächsten Monate eine komplette Impotenz, einen ausgeprägten Libidomangel sowie eine starke Reduktion der Spermamenge und des Orgasmusgefühls, unabhängig davon, ob dies mittels Spritzentherapie oder operativer Entfernung der Hoden (Kastration) erreicht wird. Auch wenn man dann diese Männer mit PDE 5 Hemmern behandelt wirken diese oftmals wegen des ausgeprägten Testosteronmangels nicht mehr, d.h., dass dann bei vielen zur Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit nur die intrakavernöse Injektionstherapie oder aber die Vakuumtherapie übrig bleiben.


Operative Entfernung der Prostata (Radikale Retropubische Prostatektomie – RRP)

Wenngleich auch oftmals versucht wird bei der Operation die für die Erektion so wichtigen Nervi cavernosi, welche direkt auf der Prostatakapsel entlang zum Penis verlaufen, mittels einer so genannten Nerv erhaltenden Operationstechnik zu schonen, so gelingt dies leider bei der Mehrzahl der betroffenen Patienten nicht. Stellvertretend hierfür sei die an den weltweit führenden Prostatazentren (n= 87 !!) durchgeführte Vardenafilstudie nach beidseits Nerven schonender radikaler Prostatektomie mit insgesamt 628 Männern mit Prostatakrebs und einem Alter zwischen 18 und 64 Jahren genannt (Quelle: Montorsi F et al:Effect of nightly versus on-demand vardenafil on recovery of erectile function in men following bilateral nerve-sparing radical prostatectomy. Eur Urol. 2008 Oct;54(4):924-31): Wie Tab. 5 zeigt konnten selbst mit dem PDE 5 Hemmer Vardenafil nur 30-40 % einen Geschlechtsverkehr erfolgreich durchführen und dies nachdem die Männer von den besten Prostatachirurgen weltweit operiert worden sind. Knapp 12 Monate nach der angeblich beidseits Nerven schonen Operation hatten nur 20-36 % der drei Studienarme eine normale Erektionsfunktion mit einem IIEF-EF Score ≥26. Vor der Prostataentfernung hatten alle Männer eine normale Erektion mit einem IIEF-EF Score ≥26. Diese Ergebnisse von den weltweiten so betitelten Centers of Excellence was die Durchführung Nerven erhaltender radikaler Prostatektomien angeht, zeigt sehr eindrucksvoll, dass dies nur bei einem Drittel aller Männer gelingt und die meisten Männer nach der Operation unter bleibenden Erektionsstörungen leiden.


Es sind aber nicht nur Erektionsstörungen, welche Männer nach einer Prostatakrebsoperation plagen. In einer kleineren Studie mit 63 konsekutiven Männern (Ø 63,9 Jahre) wurden als Folge der radikalen Prostatektomie folgende Sexualstörungen angegeben:

  • 74,4 % benötigten eine permanente Behandlung um wieder den Geschlechtsverkehr durchführen zu könnnen (82 % Schwellkörperinjektionstherapie ,bei nur 10 % waren PDE 5Hemmer wirksam , 8 % benötigten eine Penisprothese).
  • In 52,4 % wurde eine Libidostörung und in 79,4 % ein Nachlassen der sexuellen Aktivitäten berichtet.
  • Einen Orgasmusverlust berichteten 39,7 % und weitere 38,1 % ein vermindertes Orgasmusgefühl.
  • Einen ungewollten Urinverlust (so genannte Klimakturie) beim Koitus berichteten 25,4 %
  • Einen Verlust ihres Männlichkeitsgefühls berichteten 76 %, einen Verlust ihres Selbstwertgefühls 52% und ständige Versagensängste 36 %
  • 56,4 % der Sexualpartnerinnen berichteten über eine Verminderung der sexuellen Zufriedenheit

LITERATUR:

Messaoudi R, Menard J, Ripert T, Parquet H, Staerman F.: Erectile dysfunction and sexual health after radical prostatectomy: impact of sexual motivation. Int J Impot Res. 2011;23(2):81-86.


Diese Daten belegen eindrucksvoll, dass es nach einer Prostataentfernung zu einer Vielzahl von Sexualstörungen bei der Mehrzahl der Männer kommt, wobei hier auch insbesondere die so genannte Klimakturie, welche bei ca. einem Viertel permanent vorhanden ist, als besonders störend empfunden wird. Zusätzlich beklagen viele Männer nach der Operation einen Verlust an Penislänge, welcher in der Literatur zwischen 0,6 und 2 cm angegeben wird.


Brachytherapie und Externe Hochvoltbestrahlungstherapie

Während nach der Radikalen Prostatektomie die Folgeschäden auf die Sexualität sofort mit dem Eingriff bestehen treten diese nach Brachytherapie erst nach einem Intervall von 6-12 Monaten auf. In der Mehrzahl handelt es sich hierbei um eine Erektile Dysfunktion, die in 35-50 % auftritt (Quellen: Richard Choo et al: Prospective survey of sexual function among patients with clinically localized prostate cancer referred for definitive radiotherapy and the impact of radiotherapy on sexual function. Supportive Care in Cancer 2009, Geetu Pahlajani et al:. Early intervention with phosphodiesterase-5 inhibitors after prostate brachytherapy improves subsequent erectile function. BJU Intern.2010, 106,1524-1527) .In einer 5 Jahre Follow-up Studie von 665 Männern, behandelt mit 125 Jod Seed implantation, kam es 6 Monate nach Seedimplantation bei 53,8 % der vor der Maßnahme potenten Männer zu einem Potenzverlust. 5 Jahre nach der Seed-Implantation hatten 48 % der Patienten immer noch eine ED (Quelle: Nishimura S et al: Five-year potency preservation after iodine-125 prostate brachytherapy. Int J Clin Oncol. 2013, 19(5):940-945)

Ejakulationsstörungen im Sinne eines Ejakulationsverlustes nach Brachytherapie (n= 241 sexuell aktive Männer) werden in der Literatur in 18,7 % berichtet sowie in weiteren 30,3 % eine schmerzhafte Ejakulation und in 84,9 % ein deutlich reduziertes Ejakulatvolumen. (Quelle: Eric Huyghe et al:Ejaculatory Function After Permanent 125I Prostate Brachytherapy for Localized Prostate Cancer. International Journal of Radiation Oncology*Biology*Physics,2009, 74, 126-132)





DHEA DEHYDROEPIANDOSTERON


DHEA Dehydroepiandrosteron (DHEA) und DHEA-Sulfat (DHEA-S) 

In den USA ist die Einnahme von DHEA -Pillen weit verbreitet. Dort ist es rezeptfrei in jedem Drugstore erhältlich. In Deutschland ist das Medikament nicht zugelassen und kann über die Apotheken bestellt werden oder aber über den Versandhandel z.B. aus Österreich oder den Niederlanden. Neben der medikamentösen Substitution ist auch eine Beeinflussung des DHEA-Spiegels auf natürliche Weise möglich.

 

Eigenschaften des DHEA

DHEA wird auch als „Jungbrunnenhormon“ bezeichnet.

Dehydroepiandrosteron (DHEA) und seine Speicherform, das Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEA-S) ist ein Hormon der Nebennierenrinde gehört zur Gruppe der Steroidhormone und zeigt von diesen die höchste Konzentration im Körper. Jedoch auch die höchste Abnahme mit steigendem Lebensalter. Im Vergleich zur Konzentration von DHEA bei jungen Menschen, kann die Produktion im Alter auf 10 – 20% gesunken sein. Hier wird ein Zusammenhang mit dem Alterungsprozess gesehen.

DHEA bewirkt Muskelaufbau und Fettabbau, schärft den Geist, hält das Stresshormon Cortisol in Schach, macht Lust und gute Laune und schützt vor Krebs und Herzkrankheiten. Bei ausreichend DHEA im Blut läuft die Fettverbrennung wie von selber. Produziert wird es vorwiegend in den Nebennieren.

Symptome des DHEA Mangels

Meist werden verminderte Belastungsfähigkeit im Alltag, chronische Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Burn-out, Depressvität, trockene und fettarme Haut, verminderte Libido, Muskelschwund, vermehrte Fettbildung, Gelenksymptomatik, Immunmprobleme zum Beispiel mit vermehrten Infekten, bei Frauen auch Cellulite beschrieben.

Wirkung von DHEA


  • Es hilft aktiv beim Aufbau von Zellen,
  • Schutz des Gehirns vor
  • Schutz vor freien Radikalen,
  • Verringerung von Faltenbildung und Straffung der Haut durch Anregung der Kollagenproduktion,
  • Unterstützung des Muskelaufbaus, Konzentrations- und Gedächtnisfördernd 

Ursachen für DHEA-Abnahme


  • Permanenter Stress.  Eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen (insb. Cortisol), lässt DHEA-Spiegel abfallen.
  • Schlafmangel,
  • Alkohol,
  • Übergewicht,
  • Chrommangel
  • altersbedingter Rückgang ab dem 30. Lebensjahr

Auswirkungen des DHEA-Mangels


  • Andauernde Müdigkeit,
  • Antriebslosigkeit,
  • trockene und fettarme Haut,
  • Muskelschwund,
  • erhöhtes Infektrisiko,
  • Fettbildung wird angeregt.


STUDIENLAGE zu DHEA (Dehydroepiandrosteron)

DHEA galt lange Zeit nur als eine Vorstufe bzw. einen Baustein zur Synthese des Testosterons, das keinerlei eigenständige biologische Eigenschaften hat.

Mittlerweile weiß man, dass DHEA nicht nur als Baustein/Prohormon sowohl für Testosteron als auch für 17 beta-Östradiol dient, sondern dass es in unserem Körper in den meisten Organen eigene DHEA-Rezeptoren gibt.

 

DHEA UND KARDIOVASKULÄRES RISIKO

Erste Hinweise lieferte eine Studie von Elizabeth Barrett-Connor, mit 242 Männern im Alter zwischen 50 und 79 Jahren waren die DHEA-Werte im Blut bei den Männern mit kardiovaskulären Erkrankungen signifikant niedriger als bei herzgesunden Männern (5).

Eine multifaktoriellen Analyse dieser Studie ergab, dass ein Anstieg der DHEA-S-Blutwerte um 1 µg/ml mit einer Risikoreduktion von 36 % für alle Todesfälle (p<0,05) und 48 % für alle kardiovaskulären Todesfälle (p< 0,05) einherging.

 

Eine jüngere Studie von Claudine Berr zeigte, dass Männer mit niedrigen DHEA-Werten eine signifikant höhere kardiovaskuläre Sterblichkeit aufwiesen als solche mit normalen DHEA(S)-Spiegeln (4).

 

An den Gefäßwänden des menschlichen Körpers gibt es Rezeptoren für DHEA, über die DHEA die NO-Produktion stimuliert und somit die Gefäßdurchblutung steigert (1). Somit ist DHEA als Gefäß protektive Substanz anzusehen.

Weiterhin konnte gezeigt werden, dass DHEA die Endothelfunktion der Gefäße verbessert, wodurch sich die Dilatationsfähigkeit und somit die Durchblutung in den untersuchten Arterien statistisch signifikant verbesserte (2).

 

Die Verbesserung der Gefäßendothelfunktion ist unter anderem darauf zurück zu führen, dass unter DHEA die Konzentrationen des so genannten Plasminogen-Aktivator-Inhibitors (PAI-1) gesenkt werden.

PAI-1 ist eine die Gefäßwand schädigende Substanz. Sie wird vermehrt in geschädigten (verkalkten) Gefäßen mit einer Endothelfehlfunktion gebildet und begünstigt wiederum weitere Gefäßkomplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

 

DHEA UND INSUSULIN / FETTSTOFFWECHSEL

Die Substitution mit DHEA bei Männern und Frauen mit erniedrigten DHEA-Werten führt zu einer signifikanten Abnahme des viszeralen und kutanen Fettgewebes sowie zu einer Senkung der Insulinspiegel. Damit wird die Insulinresistenz herabsetzt. (3)

Berücksichtigt man diese Ergebnisse scheint das DHEA, ähnlich wie dem Testosteron, präventive Eigenschaften bezüglich der Manifestation eines Metabolischen Syndroms den damit verbundenen Komplikationen zu haben.

 

DHEA UND NERVENSYSTEM / GEHIRN / STIMMUNG

Schließlich scheint DHEA auch positive Eigenschaften bezüglich Gehirn- und Nervenfunktionen zu besitzen:

Es erhöht die Nervenaktivität und besitzt Nerven schützende Eigenschaften Es hat stimmungsaufhellende und antidepressive Eigenschaften Im Tierversuch verbesserte DHEA signifikant die kognitiven Eigenschaften (6)

 

In einer Studie der University of California in San Diego wurde einer Gruppe DHEA verabreicht und der Kontrollgruppe ein Placebo. Es konnte nachweisen werden, dass es in der DHEA-Gruppe bei 67 % der Männer und bei 82 % der Frauen zu einem verbesserten Wohlempfinden (physisch und psychisch) kam. Nebenwirkungen der DHEA -Therapie wurden nicht beobachtet. (7)

 

DHEA UND HAUT / DHEA BEI ASYMPTOMATISCHEN PATIENTEN

Zwei Studien mit einer Placebo-kontrollierten DHEA–Substitution bei älteren gesunden Männern und Frauen ohne klinische Symptomatik zeigten keinen signifikanten Vorteil einer DHEA-Gabe

So zeigte die Placebo-kontrollierte Studie von Etienne-Emile Baulieu (8)  nach einem Jahr DHEA Therapie keine Auswirkungen auf Knochendichte und Gefäßparameter, hingegen aber positive Auswirkungen von DHEA auf die Hautbeschaffenheit im Vergleich zu Placebo, bei den Laboruntersuchungen wurden Anstiege der Werte von 17 beta Östradiol und IGF-1 (p=0,008) gefunden, während PSA-und Testosteronwerte bei den Männern unter DHEA-Therapie unverändert blieben.

Schlussfolgernd hat hier DHEA einige positive Auswirkungen auf das Altern, aber keine, die alternde Menschen zu Superfrauen bzw. Supermännern werden lässt.  

In der von Nair et al publizierten Studie (9) wurden nur gesunde Männer und Frauen (Ø 66-68 Jahre) aufgenommen, deren DHEA < 1,57 µg/ml war bzw. bei Männern deren bioverfügbares Testosteron <10,2 ng/ml war.

Nach 2 Jahren Behandlungszeit zeigten sich in der DHEA-Gruppe bei Männern signifikante Anstiege der DHEAS- und 17 beta Östradiolwerte und bei Frauen der Testosteronwerte.

Bei Männern lagen die PSA-Werte am Ende der Studie in der Placebogruppe höher als in der DHEA – Gruppe. Dies ist bemerkenswert.

Insgesamt fanden die Autoren keine positiven Auswirkungen der DHEA Therapie auf Blutzuckerstoffwechsel, Body Mass Index (BMI), und Lebensqualität bei einer Subsitution von DHEA bei gesunden Probanden. Eine generelle Einnahme scheint daher nicht förderlich zu sein.

LITERATUR

1)   Liu D, Dillon JS. 2002. Dehydroepiandrosterone activates endothelial cell nitric-oxide synthase by a specific plasma membrane receptor coupled to Ga i2,3. J Biol Chem 277:21379-21388

2)   Kawano H, Yasue H, Kitagawa A, et al.: Dehydroepiandrosterone supplementation improves endothelial function and insulin sensitivity in men. J Clin Endocrinol Metab 2003, 88:3190-3195;

3)   Villareal, D.T. et al, Effect of DHEA on Abdominal Fat and Insulin Action in Elderly Women and Men; JAMA 2004, 292, 2243-2248

4)   Berr, C. Relationships of dehydroepiandrosterone sulfate in the elderly with functional, psychological, and mental status, and short-term mortality: A French community-based study; Proc Natl Acad Sci USA 93, 13410-13415, 1996

5)   Barrett-Connor, E. et al, A Prospective Study of Dehydroepiandrosterone Sulfate, Mortality, and Cardiovascular Disease; NEJM, 1986, 315, 1519-1524).

6)   Wolf, T. and Kirschbaum, C.: Actions of dehydroepiandrosterone and its sulfate in the central nervous system: effects on cognition and emotion in animals and humans; Brain Research Reviews 30, 264-288, 1999

7)   Morales, A.J. et al, Effects of replacement dose of dehydroepiandrosterone in men and women of advancing age; J Clin Endocrinol Metab. 1994, 78, 1360-1367

8)   Baulieu, E.-E., et al: Dehydroepiandrosterone (DHEA), DHEA sulfate, and aging: Contribution of the DHEAge Study to a sociobiomedical issue, PNAS 2002, 97, 4279-4284.

9)   Nair, K.S. et al: DHEA in Elderly Women and DHEA or Testosterone in Elderly Men, NEJM 2006, 355, 1647-1659


DHEA-Spiegel auf natürliche Weise erhöhen


Senkung der Blutfettwerte

Eine Senkung Von Cholesterin und Triglyceriden bewirkt einen Ansteigen des DHEA-Spiegels

Omega-3-Fettsäuren senken die Blutfettwerte. Dies kommen zum Beispiel in Olivenöl, Rapsöl, Leinöl, Walnussöl, Sojaöl und Sonnenblumenöl vermehrt vor.. Rapsöl hat den höchsten Anteil an ungesättigten Fettsäuren.

Ausdauer- und Muskelaufbautraining senkt die Blutfettwerte. Wenn Sie mit der richtigen Intensität Sport betreiben!

 

CHROM

Zur Produktion von DHEA benötigt der Körper Chrom. Chrom kommt vor in Pfeffer, Paranüssen, Linsen, Vollkornprodukten, Weizenkeime, Krabben, Hummer, Brokkoli, Kakao, schwarzem Tee und Bierhefe. Was dem Biergenuss leider keine Absolution erteilen kann, denn Alkoholkonsum wiederum senkt den DHEA-Spiegel.

 

ENTSPANNUNG, STRESSABBAU

„Stress macht dick, alt und krank“, Moderate Fitness baut Stresshormone ab.

 

Limitierte Nahrungsaufnahme

„Overeating“, Lebensmittel, die der Körper nicht braucht oder Nahrung ohne Hunger ist Stress für den Körper.

Nur Nahrungsaufnahme bei Hunger, kein Zucker, wenig Weizenmehl, Mediterrane Kost


SCHLAF

7-8 Stunden täglich sind ideal. Bei zu wenig Schlaf steigt der Cortisol-Spiegel und der DHEA-Spiegel sinkt.

 

Magnesium

Magnesium erfüllt viele Schlüsselfunktionen im Körper und spielt auch bei der Freisetzung von Hormonen und ihren Botenstoffen eine große Rolle, dazu gehört auch DHEA.

Stress ist ein Auslöser für Magnesiummangel. Eine ausreichende Magnesiumzufuhr ist für Stressabbau und guten Schlaf förderlich.


DHEA - Medikamentöse Therapie


Zulassungsstatus von DHEA in Deutschland

Präparate, die DHEA als Einzelwirkstoff beinhalten, sind in Deutschland nicht zugelassen.

DHEA zur oralen Einnahme kann über jede Apotheke importiert werden.


Da DHEA-Präparate in den USA als Nahrungsergänzungsmittel gelten, unterliegen sie nicht den strengen Kontrollen bezüglich ihrer Zusammensetzung, Dosierung etc., wie sie sonst bei zugelassenen Arzneimitteln üblich sind [1].

Das heißt, dass eine 50 mg Dosis in Wirklichkeit 25 mg oder aber 100 mg beinhalten könnte.

Vorsicht ist deshalb geboten, wenn man die Bezugsquelle nicht kennt. [2].  


Ob man die richtige Dosis einnimmt lässt sich am Einfachsten anhand von 3-6-monatigen DHEA-Laborkontrollen feststellen. In den USA bekommt man DHEA in der 25 mg Dosierung rezeptfrei im Drugstore.

Darüber hinaus gilt DHEA als verbotene Dopingsubstanz [3].


Literatur:

1. Arlt W, Allollio B. für die Kommission Hormontoxikologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Therapeutisches Potential von DHEA. Stellungnahme Kommission Hormontoxikologie (http://www.endokrinologie.net/stellungnahmen_70702.php, Zugriff am 3.10.2008)

2. Arznei-Telegramm. Anti-Aging – Milliardengeschäft mit Quacksalberei. Arznei-Telegramm 2002; 33:66

3. Welt-Anti-Doping-Agentur (2008). Der Welt-Anti-Doping-Code. Die Verbotsliste 2008. Internationaler Standard. (http://www.nada-bonn.de/fileadmin/user_upload/nada/Downloads/List en/ 080403_Verbotsliste-WADA 2008- deutsch.pdf, Zugriff am 3.10.2008)

 

Risiken und unerwünschte Wirkungen einer Behandlung mit DHEA

Bei niedrigen Dosierungen (bis zu 50 mg/Tag) sind praktisch keine akuten Nebenwirkungen zu beobachten. Höhere Dosierungen führen zu Nebenwirkungen wie Akne und Hirsutismus, die wahrscheinlich mit der vermehrten Umwandlung von DHEA zu Sexualhormonen (Testosteron, Estradiol) in Zusammenhang stehen.

Bis jetzt liegen praktisch keine Daten zu Nebenwirkungen bei Langzeiteinnahme von DHEA vor. Zu beachten sind ggf. die Langzeitrisiken, die mit der erhöhten Bildung von Steroidhormonen verbunden sind.


Als unerwünschte Wirkungen einer Behandlung mit DHEA können Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Tachykardien, Zeichen der Vermännlichung bei Frauen (z. B. Akne, Kopfhaarausfall, Hirsutismus), Gynäkomastie bei Männern oder gesteigerte Aggressivität auftreten; sie sind bei niedriger Dosierung jedoch eher selten [17].

Die durchgeführten Studien zur Substitutionstherapie mit DHEA erstrecken sich selten über mehr als 12 Monate (maximaler Beobachtungszeitraum: zwei Jahre). Aus diesen Untersuchungen lassen sich deshalb keine Schlussfolgerungen hinsichtlich der längerfristigen Effekte der Einnahme dieses Hormons ziehen.

Es ist nicht auszuschließen, dass durch die periphere Konversion von DHEA in Sexualsteroide das Risiko für hormonell beeinflusste Tumoren wie Prostata-, Brust- und Eierstockkrebs erhöht wird. Der Verdacht auf, das Vorliegen eines Tumors bzw. eine manifeste Tumorerkrankung gilt zur Zeit als absolute Kontraindikation für eine Behandlung mit DHEA-Präparaten. So wie dies auch für Testosteron der Fall

L-Arginin


L-Arginin ist eine natürliche Aminosäure, aus der zyklisches Guanin-Monophosphat (cGMP) im Schwellkörper gebildet wird

Die Versteifung des Penis wird vor allem durch das cGMP ermöglicht.

Es lässt die Muskeln der Schwellkörper im Penis erschlaffen, wodurch sich die Gefässe weiten. Somit kann bis zu zehnmal mehr Blut durch die Schwellkörper fliessen, die dabei eregieren.

Das Enzym Phosphodiesterase 5 (PDE5) regt den Abbau von cGMP an, wodurch sich die Blutgefässe wieder verengen, das durchfliessende Blutvolumen zurückgeht und die Schwellkörper entspannen.


In Studien konnte nachgewiesen werden , dass die tägliche Gabe von L-Arginin die Erektion verbessert kann (1).

L-Arginin ist kein Medikament sondern Bestandteil unserer täglichen Nahrung. L-Argininpräparate sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Meine eigene ärztliche Erfahrungen hat gezeigt, dass es für Patienten mit leichteren Erektionsstörungen durchaus interessant ist, diese Medikation für 1-3 Monate auszuprobieren. Bei schwereren Impotenzformen kann nach den Erfahrungen aus meiner Praxis eine Kombination von L-Arginin und PDE-5 Hemmern sinnvoll sein.


(1) Chen, J., Wollman, Y., Chernichovsky, T. et al: Effect of administration of high-dose nitric oxide donor L-arginine in men with organic erectile dysfunction: results of a double-blind, randomized, placebo-controlled study. BJU International 83, 269-273, 1999. Zorgniotti, A.W., Lizza, E.F.: Effect of large doses of the nitric oxide precursor L-arginine on erectile dysfunction. Int J Impotence Res 6, 33-36, 1994



SHBG - SEXUALHORMON BINDENDES GLOBULIN


Was ist SHBG?

  • SHBG ist ein Protein, das in der Leber produziert wird und im Blut zirkuliert.
  • Es bindet sich an Sexualhormone wie Testosteron, Östrogen und Dihydrotestosteron und reguliert so ihre Verfügbarkeit im Körper.
  • SHBG kann den Hormonspiegel beeinflussen und möglicherweise Auswirkungen auf die sexuelle Gesundheit, Fruchtbarkeit und andere hormonabhängige Prozesse haben.



Auswirkungen eines erhöhten SHBG-Spiegel:

Ein hoher Spiegel von sexuellem Hormon-bindendem Globulin (SHBG) kann verschiedene Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und die Gesundheit haben, insbesondere in Bezug auf die Verfügbarkeit von bestimmten Hormonen im Körper. Hier sind einige potenzielle Auswirkungen:


1. Verminderte Verfügbarkeit von freiem Testosteron: SHBG bindet sich vor allem an Testosteron und Estradiol im Blut. Wenn der SHBG-Spiegel erhöht ist, kann dies zu einer erhöhten Bindung von Testosteron führen, was wiederum die Menge an freiem, biologisch aktivem Testosteron im Blut verringern kann. Freies Testosteron ist das, was Zellen im Körper verwenden können.


2. Hormonelle Ungleichgewichte: Ein hoher SHBG-Spiegel kann zu hormonellen Ungleichgewichten führen, da die Verfügbarkeit von Testosteron und Estradiol beeinträchtigt wird. Dies kann verschiedene Symptome wie Müdigkeit, Libidoverlust und Stimmungsschwankungen verursachen.


3. Veränderte Schilddrüsenhormonaktivität: SHBG kann auch Schilddrüsenhormone binden, was zu Veränderungen in der Verfügbarkeit dieser Hormone führen kann. Dies könnte Auswirkungen auf den Stoffwechsel und die Energieproduktion haben.


4. Einfluss auf die Fruchtbarkeit: Ein gestörter Hormonhaushalt durch einen hohen SHBG-Spiegel könnte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben, insbesondere bei Frauen, da dies den Menstruationszyklus und die Ovulation beeinträchtigen könnte.


5. Insulinresistenz und Stoffwechselstörungen: Einige Studien haben gezeigt, dass ein erhöhter SHBG-Spiegel mit Insulinresistenz und Stoffwechselstörungen in Verbindung stehen kann.


6. Erhöhtes Risiko für Osteoporose: Ein niedriger freier Testosteronspiegel aufgrund eines hohen SHBG-Spiegels könnte das Risiko von Osteoporose erhöhen, da Testosteron eine wichtige Rolle bei der Knochengesundheit spielt.


Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen von erhöhtem SHBG individuell variieren können, und nicht alle Menschen mit einem hohen SHBG-Spiegel erleben zwangsläufig Symptome oder gesundheitliche Probleme. Wenn Sie Bedenken bezüglich Ihres Hormonhaushalts haben oder Symptome bemerken, ist es ratsam, sich an einen Arzt zu wenden. Eine genaue Diagnose und individuelle Beratung sind entscheidend, um die zugrunde liegenden Ursachen zu verstehen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.


Was sind Ursachen für einen erhöhten SHBG-Spiegel?

Ein erhöhter Spiegel von sexuellem Hormon-bindendem Globulin (SHBG) im Blut kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Hier sind einige mögliche Ursachen:


1. Lebererkrankungen: Die Leber ist für die Produktion von SHBG verantwortlich. Lebererkrankungen oder Leberfunktionsstörungen können zu einem Anstieg des SHBG-Spiegels führen. Im Zweifelsfall kann eine hausärztliche/internistische oder gastroenterologische Abklärung bezüglich einer Schädigung der Leber oder einer Lebererkrankung sinnvoll sein.


2. Stoffwechselstörungen: Bestimmte Stoffwechselstörungen, wie zum Beispiel das nephrotische Syndrom oder Hyperthyreose, können den SHBG-Spiegel beeinflussen. Falls Ihr Schilddrüsenwert (TSH) in den letzten 12 Monaten nicht kontrolliert wurde macht eine internistische Vorstellung zur Abklärung Sinn.


3. Medikamente: Die Einnahme bestimmter Medikamente kann zu erhöhten SHBG-Werten führen. Dazu gehören Hormonersatztherapien, antikonvulsive Medikamente, Kortikosteroide und bestimmte Medikamente zur Behandlung von HIV. Im Zweifelsfall sollte der verordnende Artz/Ärztin konsultiert werden.


4. Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD): Menschen mit NAFLD können erhöhte SHBG-Spiegel aufweisen. Im Zweifelsfall kann eine hausärztliche/internistische oder gastroenterologische Abklärung bezüglich einer Schädigung der Leber oder einer Lebererkrankung sinnvoll sein.


5. Rauchen: Rauchen wurde mit höheren SHBG-Werten in Verbindung gebracht.


6. Hoher Insulinspiegel: Insulinresistenz und ein hoher Insulinspiegel können die SHBG-Produktion beeinflussen. Im Zweifelsfall kann eine hausärztliche oder internistische Abklärung erfolgen.


7. Genetische Faktoren: In einigen Fällen können genetische Veranlagungen eine Rolle bei erhöhten SHBG-Werten spielen.


Es ist wichtig zu beachten, dass der SHBG-Spiegel auch durch natürliche Schwankungen im Laufe des Lebens beeinflusst wird.


Welche Ansätze gibt es zur Senkung des SHBG-Spiegels?

Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) ist ein Protein, das im Blut zirkuliert und eine wichtige Rolle bei der Regulation von Hormonen, insbesondere von Testosteron, spielt. Es bindet sich an diese Hormone und beeinflusst ihre Verfügbarkeit im Körper. Einige Faktoren können dazu beitragen, den SHBG-Spiegel zu senken. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Veränderungen im Hormonspiegel im Körper komplex sind, und es sollte immer mit einem Arzt gesprochen werden, bevor man versucht, diese zu beeinflussen. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:


1. Bewegung und Sport: Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, den SHBG-Spiegel zu senken. Sowohl aerobe Übungen als auch Krafttraining können positive Auswirkungen auf die Hormonregulation haben.


2. Gewichtsmanagement: Ein gesundes Gewicht zu halten oder abzunehmen, wenn dies notwendig ist, kann dazu beitragen, den SHBG-Spiegel zu normalisieren. Übergewicht ist mit höheren SHBG-Werten verbunden.


3. Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitamin D, Zink und Omega-3-Fettsäuren kann sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken.


4. Stressmanagement: Chronischer Stress kann verschiedene Hormone beeinflussen, einschließlich SHBG. Techniken wie Meditation, Yoga oder andere Stressbewältigungsmethoden können hilfreich sein.


5. Alkohol und Rauchen: Alkoholkonsum und Rauchen können den SHBG-Spiegel erhöhen. Das Reduzieren oder Beenden dieser Gewohnheiten könnte sich positiv auswirken.


6. Schlaf: Ausreichender Schlaf ist wichtig für die Hormonregulation. Ein Mangel an Schlaf kann den Hormonhaushalt, einschließlich SHBG, beeinträchtigen.

Share by: