Erhöhung der Thrombozyten / Thrombozytämie
Eine Thrombozytämie bezieht sich auf einen Zustand, bei dem die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut erhöht ist. Normalerweise ist die Thrombozytenzahl im Blut in einem bestimmten Bereich. Thrombozyten sind Blutzellen, die eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielen. Sie sind für die Bildung von Blutgerinnseln verantwortlich und spielen somit eine Schlüsselrolle bei der Wundheilung und der Verhinderung von übermäßigem Blutverlust.
Es gibt verschiedene Arten von Thrombozytämien, und sie können verschiedene Ursachen haben. Eine Thrombozytämie kann entweder primär sein, was bedeutet, dass sie aufgrund von Problemen in der Produktion von Blutzellen im Knochenmark entsteht, oder sekundär sein, was auf andere Gesundheitsprobleme oder Erkrankungen zurückzuführen sein kann.
Eine sekundäre Thrombozytämie bezieht sich auf eine erhöhte Anzahl von Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut, die durch eine zugrunde liegende Erkrankung oder einen anderen Zustand verursacht wird. Im Gegensatz zur primären Thrombozytämie, bei der das Problem direkt im Knochenmark liegt, entsteht die sekundäre Thrombozytämie als Reaktion auf andere Gesundheitsprobleme.
Ursachen:
Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für eine sekundäre Thrombozytämie, darunter:
1. Entzündungen: Chronische Entzündungen im Körper, die durch Krankheiten wie rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen oder Infektionen verursacht werden, können zu einer erhöhten Thrombozytenproduktion führen.
2. Eisenmangel: Ein Mangel an Eisen im Körper kann zu einer Erhöhung der Thrombozytenproduktion führen.
3. Chronische Blutungen:Zustände, die zu lang anhaltenden Blutungen führen, können eine Reaktion des Körpers auslösen, um den Blutverlust auszugleichen, und somit die Thrombozytenproduktion erhöhen.
4. Eisenmangelanämie: Neben einer direkten Auswirkung auf die Thrombozytenproduktion kann eine Eisenmangelanämie auch indirekt zu einer erhöhten Thrombozytenzahl führen.
5. Tumoren: Bestimmte Tumoren, insbesondere solche, die das Knochenmark beeinflussen, können zu einer gesteigerten Produktion von Blutzellen, einschließlich Thrombozyten, führen.
Therapie:
Die Behandlung einer sekundären Thrombozytämie konzentriert sich auf die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache. Dies kann die Verwaltung von Entzündungen, die Behandlung von Infektionen, die Beseitigung von Blutungsursachen oder andere spezifische Maßnahmen umfassen, die auf den individuellen Gesundheitszustand zugeschnitten sind.
Ihr Hausarzt oder ein Hämatoonkologe beantwortet Ihnen weitere Fragen und nimmt die Abklärung vor.
Was ist eine Essentielle Thrombozythämie (ET) und wie häufig tritt sie auf?
Die Essentielle Thrombozythämie (ET) gehört zu den seltenen, chronischen Myeloproliferativen Neoplasien (MPN), Erkrankungen des Knochenmarks. Diese MPN weisen viele Gemeinsamkeiten auf und lassen sich insbesondere im Anfangsstadium manchmal nur schwer voneinander unterscheiden.
Bei ET kommt es ohne erkennbare Ursache zu einer Überproduktion von Blutplättchen (Thrombozyten). Dadurch wird im Blut dauerhaft die Anzahl der Thrombozyten erhöht.
Wichtig ist, dass von ärztlicher Seite frühzeitig an die Möglichkeit einer ET gedacht wird, vor allem dann, wenn die Werte über einen längeren Zeitraum erhöht bleiben. Bei dauerhaft erhöhten Thrombozyten über 450.000 / µl Blut, ohne dass sich eine eindeutige Ursache dafür finden lässt, sollte man baldmöglichst fachärztlichen Rat einholen, um sicher zu gehen, dass eine Diagnose auf Basis der aktuellen Behandlungsleitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) gestellt wird.