Vorbeugen

Da es Risikofaktoren gibt, die die Entstehung von Nierensteinen (Harnsteinen) begünstigen, sollten Sie diese Risikofaktoren kennen und nach Möglichkeit vermeiden. Fachleute nennen das „Steinprophylaxe“. Schon mit wenigen einfachen Vorbeugemassnahmen erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, nicht (erneut) an einer Nephrolithiasis zu erkranken.

Folgende vorbeugende Massnahmen gegen Nierensteine helfen Ihnen, das Risiko für eine Nephrolithiasis zu verringern:

  • Trinken Sie viel. Wenn Sie täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, können Sie verhindern, dass Ihr Urin so konzentriert wird, dass sich Steine in ihm bilden. Trinken Sie möglichst zu allen Tageszeiten und sofern Sie wach sind, auch nachts. Fragen Sie uns aber sicherheitshalber, ob Einwände gegen die Aufnahme von Flüssigkeit in grösseren Mengen bestehen und ob es eine Obergrenze für Sie gibt.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen. Wenn Sie wenig Fleisch und Wurst essen, verringern Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sich in Ihren Nieren Harnsäuresteine bilden. Und wenn Sie grössere Mengen von Lebensmitteln meiden, die Oxalsäure enthalten (das sind zum Beispiel Rhabarber, Spinat, Mangold, Mandeln und Nüsse), senken Sie das Risiko für die Entstehung von Kalziumoxalatsteinen, einer Untergruppe der Nierensteine.
  • Sorgen Sie für ausreichende Bewegung. Abgesehen davon, dass Bewegung allgemein gut für Ihre Gesundheit ist, kann sie unter Umständen bewirken, dass sich kleine Nierensteine nicht festsetzen.
  • Vermeiden Sie Übergewicht. Achten Sie beim Abnehmen aber darauf, dass Sie keine strenge, einseitige Diät wählen, sondern sich ausgewogen ernähren. Extreme Diäten könnten die Bildung von Nierensteinen fördern.


Calciumoxalatsteine oder

Weddelit-Steine aus Calciumoxalat-Monohydrat


Etwa 70-75 Prozent aller Harnsteine sind Kalziumoxalatsteine.


Risikofaktoren:

  • Erhöhte Kalziumausscheidung mit dem Urin bei Stoffwechselstörungen wie z.B. einer Überfunktion der Nebenschilddrüse
  • Erhöhte Oxalatausscheidung mit dem Urin
  • bei vermehrter Oxalataufnahme oder
  • Erkrankungen des Dünndarms (z.B. Morbus Crohn)
  • Metabolisches Syndrom (Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhtes Cholesterin, erhöhte Harnsäure)
  • Konzentrierter Urin durch zu wenig Flüssigkeitsaufnahme
  • Erniedrigte Ausscheidung von Hemmstoffen der Steinbildung wie Magnesium oder Zitrat


Allgemeine Präventionsmaßnahmen

  • Steigerung der Flüssigkeitszufuhr: 2,5 – 3 Liter pro Tag, gleichmäßig über den Tag verteilt Sport / Normalisierung des Gewichts
  • Ausgewogene Ernährung: Reduzierung der Oxalataufnahme (Spinat, Rhabarber, Mangold, Kakao, Nüsse)
  • Reduzierung von Eiweiß (Fleisch, Wurstwaren) auf 0,8 g/kg Körpergewicht
  • Reduzierung der Salzzufuhr auf max. 6 g pro Tag
  • Normale Kalziumzufuhr (ca. 1 g pro Tag): Kein Meiden von Milchprodukten
  • Einstellung des Urin-pH auf 6,5 – 7,0: bikarbonatreiches Mineralwasser, Zitrussäfte, Obst, Gemüse, Salat


  • Bei wiederholter Steinbildung trotz Einhaltung der allgemeinen Präventionsmaßnahmen sollte eine Stoffwechseluntersuchung einschließlich Sammelurinuntersuchung durchgeführt werden.
  • Je nach Ergebnis ist eine medikamentöse Prophylaxebehandlung notwendig. Hierzu häufig eingesetzte Medikamente sind Alkalizitrate, Thiazide oder Magnesium.


Ein qualifizierter Ernährungsberater kann Ihnen helfen, eine individuelle Diät zu erstellen, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Calicumphosphatsteine oder Apatit


Die Diät bei Calciumphosphat Nierensteinen sollte darauf abzielen, die Bildung von Kristallen und Steinen in den Nieren zu reduzieren und die Symptome zu lindern.


Hier sind einige  Ernährungstips, die bei Calciumphosphat Nierensteinen helfen können:


  1. Trinken Sie viel Wasser: Trinken Sie mindestens 2-3 Liter Wasser pro Tag, um die Bildung von Kristallen und Steinen in den Nieren zu reduzieren.
  2. Begrenzen Sie tierische Proteine: Reduzieren Sie den Verzehr von Fleisch, Fisch, Geflügel und Milchprodukten, da sie reich an tierischem Protein sind, welches die Bildung von Steinen fördern kann.
  3. Erhöhen Sie die Ballaststoffzufuhr: Eine ballaststoffreiche Ernährung kann dazu beitragen, die Calciumausscheidung zu reduzieren und das Risiko der Bildung von Calciumphosphat Nierensteinen zu senken. Essen Sie mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
  4. Vermeiden Sie oxalatreiche Lebensmittel: Oxalate sind Verbindungen, die in einigen Lebensmitteln wie Spinat, Rhabarber, Schokolade und Tee vorkommen und die Bildung von Nierensteinen fördern können. Begrenzen Sie den Verzehr von oxalatreichen Lebensmitteln.
  5. Begrenzen Sie die Zufuhr von Phosphat: Phosphat ist ein Mineral, das in vielen Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten und Getreide vorkommt und das Risiko von Calciumphosphat Nierensteinen erhöhen kann. Begrenzen Sie den Verzehr von phosphatreichen Lebensmitteln.
  6. Reduzieren Sie die Salzaufnahme: Salz kann die Bildung von Nierensteinen fördern. Vermeiden Sie daher salzige Lebensmittel wie Chips und verarbeitete Lebensmittel.


Ein qualifizierter Ernährungsberater kann Ihnen helfen, eine individuelle Diät zu erstellen, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.


Calciumhydrogenphosphat Steine / Brushit Steine



Die richtige Ernährung kann dazu beitragen, das Risiko von Nierensteinen zu reduzieren und die allgemeine Nierengesundheit zu fördern. Wenn Sie an Nierensteinen leiden oder ein erhöhtes Risiko für Nierensteinbildung haben, können folgende Ernährungsempfehlungen hilfreich sein:


1. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, um Ihren Urin zu verdünnen und die Konzentration von Mineralien im Urin zu reduzieren. Dies kann das Risiko von Nierensteinen verringern. Die empfohlene tägliche Wasseraufnahme kann je nach individuellen Bedürfnissen variieren, aber im Allgemeinen sind etwa 2 bis 3 Liter Flüssigkeit pro Tag empfohlen.


2. Reduzierung von oxalathaltigen Lebensmitteln: Oxalate können zur Bildung von Nierensteinen beitragen. Lebensmittel wie Spinat, Rhabarber, Schokolade, Tee und Nüsse enthalten hohe Oxalatmengen. Eine Begrenzung dieser Lebensmittel kann sinnvoll sein, insbesondere wenn Sie bereits an Oxalatsteinen leiden.


3. Kontrollierte Proteinzufuhr: Eine zu hohe Proteinzufuhr kann zu einem Anstieg von Harnsäure im Urin führen, was das Risiko von Harnsäuresteinen erhöhen kann. Es ist ratsam, die Aufnahme von tierischem Eiweiß und purinhaltigen Lebensmitteln zu begrenzen.


4. Kalziumreiche Lebensmittel: Es mag kontraintuitiv klingen, aber kalziumreiche Lebensmittel können dazu beitragen, die Aufnahme von Oxalaten im Darm zu verringern und somit das Risiko von Oxalatsteinen reduzieren. Eine ausgewogene Aufnahme von Kalzium aus Lebensmitteln wie Milchprodukten ist daher wichtig.


5. Begrenzung von Natrium: Eine hohe Natriumaufnahme kann die Kalziumausscheidung im Urin erhöhen, was das Risiko von Kalziumsteinen erhöhen kann. Reduzieren Sie daher den Konsum von salzhaltigen Lebensmitteln.


6. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Ballaststoffen und gesunden Fetten kann die Nierengesundheit fördern und dazu beitragen, das Risiko von Nierensteinen zu reduzieren.


Bei Kalziumhydrogenphosphat-Nierensteinen kann eine Harnansäuerung zu einer erhöhten Kalziumausscheidung im Urin führen, was die Bildung von Kalziumsteinen tatsächlich begünstigen kann. Daher ist es wichtig, dass die Behandlung von Nierensteinen immer individuell auf den Typ der Steine und die Ursachen abgestimmt wird.


Es ist  ratsam, sich von einem Ernährungsberater beraten zu lassen, um eine auf Ihre spezifische Situation zugeschnittene Ernährungsstrategie zu entwickeln. Dies kann helfen, das Wiederauftreten von Nierensteinen zu verhindern.


Harnsäuresteine


Die Diät bei Harnsäure Nierensteinen sollte darauf abzielen, die Menge an Harnsäure im Körper zu reduzieren und das Risiko der Bildung von Harnsäure Nierensteinen zu senken. Hier sind einige Ernährungstips, die bei Harnsäure Nierensteinen helfen können:


  • Trinken Sie viel Wasser: Trinken Sie mindestens 2-3 Liter Wasser pro Tag, um die Bildung von Kristallen und Steinen in den Nieren zu reduzieren.
  • Begrenzen Sie tierische Proteine: Reduzieren Sie den Verzehr von Fleisch, Fisch und Geflügel, da sie reich an Purinen sind, die bei der Verstoffwechselung in Harnsäure umgewandelt werden können und somit das Risiko der Bildung von Harnsäure Nierensteinen erhöhen können.
  • Essen Sie weniger Hülsenfrüchte: Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen sind ebenfalls reich an Purinen und sollten daher begrenzt werden.
  • Vermeiden Sie alkoholische Getränke: Alkohol kann die Harnsäure-Ausscheidung im Körper erhöhen und somit das Risiko der Bildung von Harnsäure Nierensteinen erhöhen.
  • Essen Sie mehr Obst und Gemüse: Obst und Gemüse enthalten viele basische Verbindungen, die dazu beitragen können, den pH-Wert des Urins zu erhöhen und die Harnsäure-Ausscheidung im Körper zu erhöhen.
  • Begrenzen Sie den Verzehr von purinreichen Lebensmitteln: Vermeiden Sie Lebensmittel wie Innereien, Fischrogen, Sardinen, Hering, Thunfisch und Meeresfrüchte, da sie sehr reich an Purinen sind.

Ein qualifizierter Ernährungsberater kann Ihnen helfen, eine individuelle Diät zu erstellen, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Struvitsteine oder Magnesium-Ammonium-Phosphat-Steine



Struvitsteine werden auch als "Magnesium-Ammonium-Phosphat-Steine" oder "Triplephosphatsteine" bezeichnet. Der Begriff "Triplephosphat" bezieht sich auf die chemische Zusammensetzung dieser Steine, die aus einer Kombination von Magnesium, Ammonium und Phosphat bestehen.


Bei Struvitsteinen können bestimmte Diätmassnahmen dazu beitragen, das Risiko einer Steinbildung zu reduzieren. Eine spezielle Empfehlung kann ein Erhährungsberater mit Ihnen erarbeiten. Hier sind einige allgemeine Diätmassnahmen, die als hilfreich angesehen werden könnten:


1. Flüssigkeitszufuhr: Trinke ausreichend Wasser, um die Harnmenge zu erhöhen und die Harnkonzentration zu reduzieren. Die Verdünnung des Urins kann helfen, die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Struvitsteinen zu verringern.


2. Reduzierung von Phosphat: Struvitsteine enthalten Phosphat. Um die Bildung von Struvitsteinen zu verhindern, kann eine phosphatarme Ernährung empfohlen werden. Dies könnte bedeuten, dass du Lebensmittel mit hohem Phosphatgehalt wie bestimmte Fleischsorten, Milchprodukte und verarbeitete Lebensmittel einschränkst.


3. Reduzierung von Magnesium: Da Struvitsteine auch Magnesium enthalten, kann es ratsam sein, Lebensmittel mit hohem Magnesiumgehalt wie Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu begrenzen.


4. Reduzierung von ammoniumbildenden Lebensmitteln: Einige Lebensmittel können die Bildung von Ammonium im Urin fördern und somit das Risiko von Struvitsteinen erhöhen. Hierzu gehören proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Geflügel.


5. Erhöhung des Säuregehalts im Urin: Eine leicht saure Umgebung im Urin kann dazu beitragen, die Bildung von Struvitsteinen zu verhindern. Lebensmittel, die den Säuregehalt im Urin erhöhen können, umfassen beispielsweise Cranberrysaft und bestimmte Gemüsesorten.

-> Urin durch Ernährung ansäuern

-> Urin mit Methionin ansäueren



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